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"Das tolle Gefühl, wieder auf dem Tatami stehen zu können"

Aktualisiert: 1. Feb. 2021

Für ein Quartett des Karateverbandes Baden-Württemberg (KVBW) ging es nach rund elf Monaten ohne Präsenz-Wettkampf am letzten Januar-Wochenende nach Salzburg - zu einem Vergleichs-Wettkampf mit den Athleten und Athletinnen des Österreichischen Karatebundes. Für Anna Miggou, die zu der baden-württembergischen "Vierer-Bande" gehört hatte und die in der olympischen Kumite-Gewichtsklasse -61 Kilogramm an den Start gegangen war, war "es ein tolles Gefühl, endlich wieder auf dem Tatami stehen zu können".

Schenkten sich nichts: Anna Miggou (rechts) und ihre Kontrahentin Nina Vorderleitner


Natürlich könne man im Training an vielen Dingen und Feinheiten arbeiten, so Miggou, die sich nach einem spannendem Kampf verdient mit 2:1 gegen Nina Vorderleitner durchgesetzt hatte. "Aber das Gefühl, auf dem Tatami zu stehen, mit allem, was dazugehört: Nervosität, Druck und Vorfreude - das gibt es nur bei solchen Veranstaltungen. Ich hoffe, dass es unter den derzeitigen Corona-Vorschriften weitere Wettkämpfe geben wird."


Auch für Tim Steiner war Salzburg eine Reise wert gewesen: In der Challenger-Klasse, in der die U21-Karateka eingruppiert worden waren, war sein Kontrahent Matthias Kowarik chancenlos. Mit 8:2 hatte Steiner den Kampf in der Gewichtsklasse -67 Kilogramm zu seinen Gunsten entschieden.

Für Tim Steiner (rechts) war der Kampf gegen Matthias Kowarik nicht mehr als eine "Pflichtaufgabe"


Für Johanna Kneer, die es in der olympischen Gewichtsklasse +61 Kilogramm mit der amtierenden Weltmeisterin Alisa Buchinger zu tun bekommen hatte, hingen die Trauben erwartungsgemäß zu hoch. Mit 0:4 musste sich Kneer, die für den KJC Ravensburg antritt, der Österreicherin geschlagen geben.

Johanna Kneer (links) hatte mit Weltmeisterin Alisa Buchinger die beste Österreicherin als Gegnerin


Erfolgreich war die deutsche Auswahl zudem in den Kata-Disziplinen: Gleich dreimal ging Platz eins an die Gäste. Unter den Bestplatzierten war auch die derzeitige deutsche Kata-Nummer-Eins, Jasmin Jüttner. Und eben mit jener Jasmin Jüttner hatte sich KVBW-Athletin Lena Staiger auseinandersetzen müssen.


Ursprünglich hätte Staiger gegen die Österreicherin Funda Celo antreten sollen. Da Celo aufgrund eines positiven Corona-Tests, der ihr im Vorfeld übermittelt worden war, nicht starten konnte, wurde der ursprüngliche Plan modifiziert - und Staiger musste die Jüttner'sche Klasse neidlos anerkennen. Auch in der zweiten Begegnung gegen Kristin Wieninger hatte Staiger knapp das Nachsehen.


Dennoch war Kata-Bundestrainer Efthimios Karamitsos mit der Leistung von Lena Staiger zufrieden. Die junge KVBW-Athletin selbst sagte, dass die Teilnahme ein wichtiger Schritt gewesen sei, "um ein gewisses Feedback zu erlangen". Sie wisse nun, an welchen Stellen sie im Training noch schrauben müsse.


Lena Staiger und die Lerneffekte


Kein positiver Test während des Wochenendes


Dass die Gastgeber in puncto Hygiene-Standards hervorragende Arbeit geleistet hatten, wurde von der deutschen Delegation nicht nur vor Ort, sondern hernach ausgiebig gewürdigt. So wurde an jedem Tag morgens eine Testung in kleinen Gruppen durchgeführt - um den nötigen Abstand sicherzustellen. Während der Trainingseinheiten und des Länderkampfes wurde zudem darauf geachtet, dass nur aktive Athleten und Athletinnen gewisse Freiheiten genießen konnten.


Dass sich das Hygiene-Konzept letztlich bewährt hatte, unterstreicht die Tatsache, dass es zu keiner Infektion vor Ort gekommen war.



Autor: Tim Steiner Fotos: Martin Kremser (Österreichischer Karatebund)

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