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Update: Johanna Kneer erneut Doppel-Europameisterin

Aktualisiert: 12. Mai

Nikolai Sekot und Muhammed Özdemir auf Rang sieben. Tim Steiner in "Top Ten".


Johanna Kneer (rechts) mit Reem Khamis, Mia Bitsch, Shara Hubrich und Madeleine Schröter (von links)

Doppel-Europameisterin Johanna Kneer (KJC Ravensburg) hat bei der EM in Zadar ihre Titel in der Einzel-Konkurrenz und im Team-Wettbewerb verteidigt: Im Gold-Duell der Gewichtsklasse +68 Kilogramm hatte die 26-Jährige Rochelle Walters mit 4:2 bezwungen - es war Kneers zweiter Sieg über die Engländerin, die bereits beim Premier-League-Event in Antalya mit 1:6 das Nachsehen hatte. Im Finale des Team-Wettbewerbs hatte sie die Italienerin Clio Ferracuti nach einem bemerkenswerten Duell - ein 3:5-Rückstand wurde innerhalb von 32 Sekunden in eine 10:5-Führung umgemünzt - mit 10:8 bezwungen und somit für den zweiten und entscheidenden Punkt gesorgt. Zuvor hatte Shara Hubrich Deutschland mit 1:0 in Führung gebracht.


Die "Triumphatorin" nach dem Gewinn in der Einzel-Konkurrenz

In der Einzel-Konkurrenz waren Kneer und Walters von Beginn an auf Offensive ausgerichtet - was die frühe 2:0-Führung nach zehn Sekunden verdeutlicht hatte. Doch Walters hatte noch vor dem Ende der ersten 60 Sekunden zum 2:2 ausgeglichen. Das Mitteldrittel war dann etwas ruhiger verlaufen, ehe Kneer 36 Sekunden vor dem Ende für das 3:2 gesorgt hatte. Mit dem 4:2 zwölf Sekunden vor Schluss und dem Vorteil des Senshu hatte die Deutsche schließlich endgültig die Weichen auf einen weiteren internationalen Triumph gestellt.


Zum Auftakt der 59. kontinentalen Titelkämpfe hatte sich Kneer gegen die eher unbekannte Litauerin Elzbieta Lukosaityte anfangs etwas "schwer getan", wie der Sportdirektor des Deutschen Karate Verbandes, Martin Weber, zu berichten wusste. Danach habe sie jedoch von Runde zu Runde zu ihrer aktuellen Stärke zurückgefunden und sei vor allem im Halbfinale "dominant aufgetreten", so Weber weiter.


Es hatte nicht viel gefehlt zum Erreichen des Bronze-Kampfes: Nikolai Sekot (rechts)

Eine starke Leistung hatte zudem Nikolai Sekot gezeigt. Obwohl der Youngster vom MTV Ludwigsburg im Zweitrunden-Duell den Lokalmatador und späteren Finalisten Andjelo Kvesic - er wird in der Weltrangliste an Position drei geführt - beim 2:2 (nach 0:2-Rückstand) am Rande einer Niederlage hatte, hatte es nicht zum Einzug ins Viertelfinale gereicht.


Weil Kvesic jedoch das Finale bestreiten sollte, war es für Sekot in der Trostrunde weitergegangen. Nach einem souveränen "Erstrunden-Trostrunden"-Erfolg waren es am Ende die Judges gewesen, die zwischen dem 19-Jährigen und dem Bronze-Kampf gegen Anes Bostandzic (Bosnien-Herzegowina) standen: weil diese - nach dem 0:0 gegen Kadir Furkan Genc (Türkei) - mit 3:2 zugunsten von Genc entschieden hatten. Dennoch ist der siebte Platz von Sekot ein deutlicher Fingerzeig an die Konkurrenz.


Ist in der neuen, schwereren Gewichtsklasse "angekommen": Tim Steiner

Auch Tim Steiner (MTV Ludwigsburg / -75 Kilogramm), der sein Debüt in der höheren Gewichtsklasse gefeiert und in seinem ersten Kampf seinen Kontrahenten Radijs Kostilevs (Lettland) mit 4:2 bezwungen hatte, hatte nach dem 0:6 gegen Daniele de Vivo in die Trostrunde weitermachen dürfen. Dort war es schließlich der Brite Brandon Brian Wilkins gewesen, der durch den 1:0-Sieg weitere Steiner-Duelle verhinderte. Dennoch ist Platz neun ein absolut respektables Ergebnis.


Gab den vermeintlichen Erfolg noch aus den Händen: Muhammed Özdemir (im Vordergrund)

Zum Auftakt weniger gut gelaufen war es für Muhammed Özdemir (TSG Wiesloch / -67 Kilogramm): Trotz einer scheinbar komfortablen 3:1-Führung hatte sich der Deutsche Meister dem späteren Vize-Europameister Nenad Dulovic geschlagen geben müssen - weil der Montenegriner zwei Sekunden vor dem Ende zum 3:3 ausgeglichen hatte und somit mit dem Vorteil des Senshu in die zweite Runde eingezogen war.


In der Trostrunde hatte dann der Grieche Georgios Baliotis im entscheidenden Duell um den Einzug in den Bronze-Kampf dem Özdemir-Unterfangen mit 4:3 ein Ende gesetzt. Unterm Strich bleibt somit ein respektabler siebter Rang.


Hatte seinen Kampf im Team-Wettbewerb mit 8:3 gewonnen: Svjatoslav Prokop

Im Team-Wettbewerb waren sowohl Özdemir als auch Svjatoslav Prokop (MTV Ludwigsburg) zum Einsatz gekommen - und beide KVBW-Athleten hatten ihre Kämpfe auch gewonnen. Allerdings konnten sie die knappe Erstrunden-Niederlage (2:2 / 12:17) gegen Nord-Mazedonien nicht verhindern.


Die Kneer-Resultate 1. Runde: 2:1 gegen Elzbieta Lukosaityte (Litauen)

2. Runde: 4:0 gegen Nancy Garcia (Frankreich)

Viertelfinale: 5:0 gegen Maria Cristina Coman (Rumänien)

Halbfinale: 7:0 gegen Fortesa Orana (Kosovo)

Finale: 4:2 gegen Rochelle Walters (England)


Die Sekot-Resultate 1. Runde: 1:0 gegen Daniel Bruun Pedersen (Dänemark)

2. Runde: 2:2 gegen Andjelo Kvesic (Kroatien)

Repechage Pool

1. Runde: 5:0 gegen Ismail Bellemkhannatae (Norwegen)

2. Runde: 0:0 gegen Kadir Furkan Genc (Türkei)


Die Steiner-Resultate 1. Runde: Freilos

2. Runde: 4:2 gegen Radijs Kostilevs (Lettland)

3. Runde: 0:6 gegen Daniele de Vivo (Italien)

Repechage Pool

2. Runde: 0:1 gegen Brandon Brian Wilkins (England)


Die Özdemir-Resultate 1. Runde: 3:3 gegen Nenad Dulovic (Montenegro)

Repechage Pool

1. Runde: 2:0 gegen Milos Sabiecki (Polen)

2. Runde: 3:4 gegen Georgios Baliotis (Griechenland)


Autor: Dirk Kaiser Fotos: DKV / Brigitte Kraußer

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