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Auf "großer Bühne" mit Katarina Witt: Marvin Nöltge und Melvin Voss

Aktualisiert: 4. Juni

Werbung für die Sportart beim Event "Inklusiv Gewinnt" in der Messe Leipzig.


Katarina Witt (links) nach Abschluss des Events mit den sechs DKV-Athletinnen und -Athleten
Katarina Witt (links) nach Abschluss des Events mit den sechs DKV-Athletinnen und -Athleten

Es waren besondere Momente gewesen, die Marvin Nöltge und Melvin Voss in Leipzig erlebt hatten: Die beiden Para-Karateka aus Baden-Württemberg, Nöltge ist beim KD Waldkirch-Kollnau beheimatet, Voss beim ASV Eislingen, hatten zu jenen sechs Athletinnen und -Athleten des Deutschen Karate Verbandes (DKV) gehört, die für die Teilnahme an der Veranstaltung "Inklusiv Gewinnt" auserkoren worden waren.


Bei dem Event in der Glashalle der Messe Leipzig war es darum gegangen, Inklusion sicht- und erlebbar zu machen. Neben der Sportart Karate hatten sich noch Judo, Badminton, Volleyball und Tischtennis dem Publikum präsentiert. Auch der MDR war vor Ort gewesen und hatte einen längeren Beitrag in der Sendung "Sport im Osten" ausgestrahlt.



Katarina Witt, die als Schirmherrin fungiert hatte und über ihre Stiftung Hauptförderin von "Inklusiv Gewinnt" ist, hatte sich ob der gezeigten Leistungen beeindruckt gezeigt: "Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben Karate live erlebt - und ich war erstaunt, wieviel Körperkontrolle und Körperspannung notwendig ist, um eine Kata präzise durchzuführen. Beeindruckt hat mich vor allem der Wechsel von Dynamik und in die Ruhe kommen."


Marvin Nöltge (links) und Andrew Lyle Lück (Zweiter von links) bildeten ein Paar. Ein weiteres Duo bestand aus Melvin Voss (Zweiter von rechts) und Aidan Randall Lück
Marvin Nöltge (links) und Andrew Lyle Lück (Zweiter von links) bildeten ein Paar. Ein weiteres Duo bestand aus Melvin Voss (Zweiter von rechts) und Aidan Randall Lück

Zusammen mit der DKV-Vizepräsidentin Kathrin Brachwitz, die an der Seite von MDR-Moderator Tom Scheunemann souverän und fachkundig durchs Programm geführt hatte, hatte es sich die ehemalige Weltklasse-Eiskunstläuferin nicht nehmen lassen, zum Abschluss des 45-minütigen Kata-Slots noch eine spezifische Karate-Atem-Übung zu erlernen.


Zuvor hatte sie das Geschehen auf dem Center Court interessiert verfolgt und Aufnahmen von den sechs Katas der drei DKV-Paare gemacht. Diese waren ausgelost worden - wobei jeweils ein Para-Karateka und ein Leistungssport-Karateka ein Duo gebildet hatten.


Hatte sichtlich Spaß: Melvin Voss
Hatte sichtlich Spaß: Melvin Voss

Zuerst auf die Tatami gemusst hatten Melvin Voss und Aidan Randall Lück, der Anfang des Jahres beim Serie-A-Turnier im georgischen Tbilisi Platz sieben belegt hatte. Mit ihren Katas "Bassai Dai" (Voss) und "Papuren" (Lück) waren sie auf 80,10 Punkte gekommen.


Paar Nummer zwei gebildet hatten die U18-Vize-Europameisterin und Deutsche Meisterin Shirley Jay sowie der 14-malige Deutsche Meister in der Klassifizierung K30 ("Rollstuhl / Cerebralparese"), Sven Baum. Das Duo hatte für seine Darbietungen ("Chibana No Kushanku" / Jay und "Anan" / Baum) 82,80 Punkte erhalten.


Ein Bild mit Symbol-Charakter:  Andrew Lyle Lück (links) und Marvin Nöltge
Ein Bild mit Symbol-Charakter: Andrew Lyle Lück (links) und Marvin Nöltge

Marvin Nöltge, der bei nationalen und internationalen Meisterschaften genau wie Melvin Voss in der K22-Klassifizierung ("Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung / Down-Syndrom") startet, und der Deutsche Meister Andrew Lyle Lück hatten zuletzt auf die Matte gemusst - und sich mit ihren Katas ("Gojushiho Sho" / Nöltge und "Ohan" / Lück), die 84,20 Punkte eingebracht hatten, Platz eins gesichert.


Indes: Wer am Ende auf Platz eins, zwei oder drei gelandet war, hatte nur eine Nebenrolle gespielt. Gewinner war vielmehr der inklusive Sport gewesen - "und das auf einer großen Bühne, die wir nicht so oft haben", wie es Kathrin Brachwitz auf den Punkt gebracht hatte.


Autor: Dirk Kaiser Fotos: City-Press / Florian Pohl Julia Friedensohn




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